Was ist die Pinch-Analyse?
Energiestrategie 2050
Mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs der Schweizer Industrie wird in Form von thermischer Energie benötigt. Um die Wärmeversorgung sicherzustellen, wird schweizweit viel CO2 generiert. Die Pinch-Analyse ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Energiestrategie im Industriesektor.
Definition
Die Pinch-Analyse ist ein systematischer und ganzheitlicher Ansatz, bei dem die thermischen Energieverbräuche (zum Heizen und Kühlen) untersucht werden. Die Analyse bezieht sich dabei nicht auf einzelne Apparate, Produktionsanlagen oder Infrastruktursysteme, sondern wird auf das Gesamtsystem angewendet.
Ziel ist es, alle Energieströme einer Unternehmung zu erfassen und anschliessend intelligent miteinander zu verknüpfen. So kann die Wärme von abzukühlenden Stoffströmen dazu verwendet werden, um andere Stoffströme zu erwärmen. Die Erfahrung zeigt, dass die Optimierung durch Verknüpfen von Energieströmen im Gesamtsystem meist eine höhere Effizienzsteigerung ermöglicht als die oft kostspielige Verbesserung der Wirkungsgrade einzelner Komponenten und Apparate.
Zusammengefasst ermöglicht eine Pinch-Analyse:
- eine andere Perspektive auf Produktions- und Infrastrukturanlagen
- eine energetische Optimierung mit System statt «Trial-and-Error»
- eine systemorientierte Bestimmung des optimalen Energieeinsatzes und Anlagendesigns unter der Randbedingung minimaler Kosten, für Investitionen und Betrieb