Wann ist die Pinch-Analyse sinnvoll?
Eine Pinch-Analyse kommt bei Retrofit-Aufgaben und für Neubauprojekte zur Anwendung. Bei Neubauprojekten sollte nach Möglichkeit die Pinch-Analyse schon in der Konzeptphase durchgeführt werden, damit die abgeleiteten Konzepte in die Planung einfliessen können. Diese Methode kann auf kontinuierliche Prozesse wie auch auf diskontinuierlich betriebene Anlagen angewendet werden. Die Betriebsweise der Anlage ist prinzipiell nicht einschränkend. Die Durchführung von Pinch-Analysen bei diskontinuierlichen Anlagen ist jedoch anspruchsvoller und in der Regel aufwendiger.
Wann ist die Pinch-Analyse sinnvoll?
- Das Unternehmen hat jährliche Energiekosten von mehr als 300'000 CHF und braucht Wärme für die Produktion, muss kühlen und hat einen Abwärmeanfall.
- Das Unternehmen möchte dem CO₂-Ausstoss auf den Grund gehen, z. B. in Form einer Roadmap zur Dekarbonisierung oder der Science Based Targets Initiative (SBTi). Die Pinch-Analyse bildet die Grundlage für diese weiterführenden Untersuchungen.
- Eine Pinch-Analyse ist auch eine hervorragende Ausgangslage für den Abschluss einer Zielvereinbarung zur Steigerung der Energieeffizienz und Verminderung der CO₂-Emissionen mit dem BAFU/BFE. Werden die vereinbarten Ziele vom Unternehmen erfüllt, erhält es die CO₂-Abgaben rückerstattet.
- Es stehen Ersatzinvestitionen für die Energieversorgung, Infrastruktursysteme oder Produktionsanlagen an. Im Rahmen einer Pinch-Analyse können diese neuen Komponenten optimal dimensioniert, die richtige Technologie gewählt und energetisch korrekt in das Gesamtsystem integriert werden.
- Bei Erweiterungen und Modernisierungen von Produktionslagen zur energetischen Verbindung mit dem bestehenden Energiesystem.
- Grundsätzlich wenn die Wirtschaftlichkeit gesteigert, der Energiebedarf bzw. die Kosten reduziert werden sollen und Impulse zu neuen Technologien gesucht sowie Erfahrungen aus anderen Branchen gefragt sind.